Vom Fan für die Fans – Zelecter im Interview mit Ravepedia

(c):steinsohnimages

Es begann mit Kassetten und dem Aufzeichnen von VIVA-Sendungen und entwickelte sich zu einer Erfolgsstory – Wir haben uns mit Zelecter über seinen Weg von den ersten Besuchen der Defqon als Fan zu einem gefeierten Dj auf den Festivals des Sommers!

Ravepedia: Hey Zelecter, schön dich zu sehen – Defqon 1 liegt gerade ein paar Tage hinter dir – wie war das Wochenende für dich?

Zelecter: Das war wirklich die beste Defqon aller Zeiten für mich. Du musst dir vorstellen, dass die Defqon jahrelang an einem Strand in der Nähe von Amsterdam war. 2011 sind sie dann umgezogen und das war dann meine erste Defqon und war somit mein erstes großes Festival in Holland. Ich hätte mir zu dem Zeitpunkt niemals vorstellen können, Jahre später selbst dort auflegen zu können.

Du kennst mich jetzt noch nicht so gut, aber ich bin jetzt auch schon ein wenig älter und jemand, der seit 2006 Hardstyle hört und damit aufgewachsen ist – es ist also quasi meine Jugend.  Ich bin nicht der Clubgänger oder der Feiertyp, aber wenn ich feiern gehe, muss es einfach einen Sinn haben und aus diesem Grund bin ich beim Hardstyle hängen geblieben.

Hier hast du Struktur in der Musik, die Emotionen der Menschen und der Vibe hat mich halt einfach gepackt. Bei der Defqon letzte Woche stand ich dann am Donnerstag auch alleine auf der Mainstage, während sie die Lichtshow gemacht haben und dort daran zurückzudenken, wie ich vor 14 Jahren als Fan vor der Bühne stand, war schon ein toller Moment.

Ich muss dir auch noch erklären, dass ich in erster Linie Fan bin. Ich wollte nie DJ werden und habe nur angefangen, um mit meinen Freunden ein bisschen Party zu machen.

Ravepedia: Umso cooler ist es doch, dass du jetzt da stehst, wo du gerade bist, oder?

Zelecter: Ich glaube, das ist auch das Geheimnis, warum es gerade so gut läuft. Nämlich, dass ich so ein kleiner Bengel aus dem Publikum bin und nicht DJ geworden bin, aus den großen Gründen, weshalb jeder DJ werden möchte.

Ich bin kein Superstar und verhalte mich nicht wie einer. Ich trete auch in das eine oder andere Fettnäpfchen, aber das ist auch das Authentische.

Ravepedia: Du hast auch wieder viel Zeit mit deinen Fans verbracht – ist dir diese Interaktion besonders wichtig?

Zelecter: Also ich bin nicht der Socializing Mensch, ich bin eher der Typ, der 14 Stunden am Tag vor seinem Computer sitzt und für sich allein ist. Socializing kann auch im Internet stattfinden, aber ich bin schon so, dass ich auch mal zwei Wochen isoliert vor dem PC sitzen und trotzdem glücklich sein kann.

Deswegen ist dieses Socializing auf Events manchmal auch so eine kleine Belastung. Diese Social Batterie ist halt auch mal leer und ich bin dann auch froh, einfach auch Zeit alleine oder mit meiner Freundin zu verbringen und das ist dann einfach cool.

Um auf deine Frage zurückzukommen, bin ich ja immer einer aus dem Publikum gewesen und so, wie ich als Fan behandelt werden möchte, möchte ich als DJ auch mit den Menschen umgehen.

Ich werde oft gefragt, wenn ich im Publikum stehe, warum ich das mache. Darauf antworte ich dann immer, dass ich das schon seit 15 Jahren so mache, nur, dass sich damals niemand dafür interessiert hat.

Und jetzt mit meinen Freunden, mit denen ich seit 15 Jahren auf Festivals gehe, dort die Zeit zu verbringen ist einfach das Coole.

(c): steinsohnimages

Ravepedia: Wie bist du zur Musik gekommen?

Zelecter: Angefangen hat alles mit TechnoBaseFM, wir beide sind ja schon ein wenig älter, und irgendwann kam dann noch HardBaseFM dazu, damals noch mit LimeWire. Ein illegales Programm zum Musik downloaden und ich habe mir damals so, wie man es kennt, mit einer Kassette VIVA und MTV aufgezeichnet, um meine Lieblingstracks da zu haben. Irgendwann habe ich dann auch Tracks runtergezogen und da waren dann auch Headhunterz und Showtek mit dabei. So habe ich angefangen Hardstyle zu hören, ohne zu wissen, dass es Hardstyle ist.

Ravepedia: Gibt es eine Story innerhalb deiner Karriere, an die du immer gerne zurückdenkst?

Zelecter: Da gibt es sehr viele. Ich bekomme jeden Tag Nachrichten von kleineren Djs, Newcomern oder welchen, die gerade anfangen und mich fragen, wie ich ohne eigene Musik oder mit jetzt einem Release hierhergekommen und wie ich die Bookings bekomme…

Das Geheimnis ist da eigentlich die Leidenschaft, die MashUps und Edits zu machen, um das Set so zu gestalten und die Interaktion mit der Community. Du musst einfach ein Allrounder sein – das ist das Geheimnis.

Ravepedia: Was darf in deinem Rider auf keinen Fall fehlen?

Zelecter: Wasser! Ich meinem Rider steht Stilles Wasser drin. Ich trinke seit vier Jahren keinen Alkohol, habe noch nie Drogen genommen und habe in meinem Leben nur ein Mal an einer Zigarette gezogen – ich bin da sehr harmlos.

Mir gibt das auch nichts. Klar, Alkohol kann mit deinen Freunden Spaß machen, aber es macht dich müde. Alkohol gibt dir am Anfang vielleicht erstmal mehr Stimmung oder sowas, aber den Preis, den man dafür zahlt, ist es einfach nicht wert.

Ravepedia: Was viele deiner Fans bestimmt interessiert – was hast du für die Zukunft geplant, mit wem sehen wir dich vielleicht demnächst im Studio?

Zelecter: Dadurch, dass ich so ein schlechter Producer bin, wird man mich wahrscheinlich zusammen mit einem anderen Künstler im Studio sehen müssen! Ich habe ja nur einen Track released im Moment (Learning from the oldschool). Das ist ein Hardstyle-Classic Track, also sehr an die Vergangenheit angelehnt und auch von den Lyrics und Vocals sehr auf alt gemacht, um diese Nostalgie herzustellen. Ich möchte im nächsten Jahr wieder neue Tracks releasen, in diesem Jahr nicht mehr, weil ich es zeitlich auch einfach nicht mehr schaffe und habe dafür auch schon einen Style und ein Thema im Kopf, worum es gehen soll. Ich möchte auf jeden Fall den Classic-Hardstyle Fokus weiter beibehalten, weil es das ist, was die Leute auch wirklich vermissen.

(c): steinsohnimages

Ravepedia: Mit welchem Künstler würdest du gerne einmal zusammenarbeiten?

Zelecter: Ja den gibt es! Ich habe einen Lieblingskünstler, nämlich Rooler. Ich glaube mit ihm würde ich das gerne machen. Wir schätzen uns beide sehr und wir mögen uns beide sehr. Er hat einen ziemlich gleichen Werdegang, wie ich, ist auch in Italien aufgewachsen und immer nach Holland geflogen und hat die Festivals dort besucht, weil nur dort die Musik gespielt wurde. Auch heute noch ist er so Dedicated, wie früher und liebt die Musik, die früher gespielt wurde. Wir haben schon einiges zusammen gemacht aber mit ihm würde ich gerne einmal zusammen im Studio stehen.

Also wenn, dann mit Ihm!

Ravepedia: Gibt es noch etwas, das du gerne in Richtung deiner Fans in Deutschland sagen möchtest?

Zelecter: Ich möchte mich einfach nur für den Support bedanken. Denn dieses Motto hinter Zelecter ist ja „I am your Zelecter“ und ich begrüße die Menschen auf meinen Socials ja immer als Team. Das ist halt ein Teamerffort, denn ich habe Fotografen, Videografen oder Social Media Guys, uns gegenüber sitzt mein Tourmanager… Es gibt einfach viele Leute, die für mich arbeiten und mich unterstützen. Dazu gehören aber auch die, die mich empfehlen und mich in ein Formular eintragen. Das alles ist ein Teamerfolg und deswegen sage ich auch nicht, dass ICH auflege, sondern immer das wir heute auf dem Electric Love zum Beispiel auflegen.

Wir danken dir für das Interview und freuen uns auf viele gemeinsame Events mit dir!

Der Beitrag Vom Fan für die Fans – Zelecter im Interview mit Ravepedia erschien zuerst auf RAVEPEDIA.

 

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen